Gewohnheiten eliminieren und etablieren

 

Gewohnheiten eliminieren und etablieren

Wenn du etwas dauerhaft ändern möchtest, muss es zur Gewohnheit werden. Ich zeige dir, wie du erfolgreich neue Gewohnheiten etablierst und nebenbei schlechte Gewohnheiten eliminierst. 

Unser Gehirn im Autopilot

Jeden Tag erledigen wir bestimmte Dinge während sich unser Gehirn quasi im Autopilot befindet. Wir agieren ohne dies vorher bewusst entschieden zu haben. Vielleicht kennst du auch die folgende Situation, die mir immer wieder passiert: Ich merke, dass ich etwas auffange, was runterfällt bevor ich bemerkt habe, dass dies runterfällt.Das lässt sich dadurch erklären, dass unser Gehirn darauf konditioniert ist uns die Signale zu übermitteln, dass wir etwas, das runterfällt auffangen müssen. Uns hier erst mitzuteilen „Achtung es fällt und deshalb solltest du es jetzt auffangen“ würde zu viel Zeit kosten – der Gegenstand würde sehr sicher auf den Boden fallen und kaputt gehen. Damit dies nicht passiert lässt unser Gehirn die „unnützen“ Informationen aus. Für unsere Reaktion werden wir damit belohnt, dass der Gegenstand noch heile ist.

Wie es evolutionsbiologisch zu dieser Signalübermittlung gekommen ist veranschaulicht folgendes Beispiel: Innerhalb von einem Bruchteil einer Sekunde müssen wir entscheiden, ob Freund oder Feind. Zu Zeiten, in denen wir noch Jäger und Sammler waren, waren wir verstärkt den Angriffen wilder Tiere ausgesetzt. Wenn unser Gehirn nicht sofort „Gefahr und damit Flucht“ oder „Gefahr und damit Angriff“ gemeldet hätte, sondern uns erst mitgeteilt hätte: „Oh ein Berglöwe. Ein ziemlich großer Berglöwe, der irgendwie ein wenig angriffslustig erscheint. Wenn es zu einem Angriff kommen sollte, bin ich wohl unterlegen, ich sollte also handeln. Die Frage ist nur ob ich die Flucht ergreife oder ihn Angreife und mich zu verteidige“, dann wäre die Situation sicher nicht gut ausgegangen. Dieser Mensch wird durch den schnellen und aufs Wesentliche konzentrierten Impuls mit seiner Unversehrtheit belohnt. Welche Rolle Belohnungen bei unseren Gewohnheiten spielen und warum sie so wichtig sind, erfährst du später. 

Die Lust der Gewohnheit

Jeden Tag basieren, nach wissenschaftlichen Studien, mindestens 40% unserer Handlungen auf Routinen. Routinen sind extrem hartnäckig und lassen sich daher nur schwer ändern. Das kennt wahrscheinlich jeder, der z.B. schonmal versucht hat mit dem Rauchen aufzuhören. 

Aber warum ist das Ändern von Routinen bzw. Gewohnheiten so schwer? Gewohnheiten sind sehr beständig, da ihr Erwerb und Aufrechterhaltung in den Basalganglien stattfindet. Dieser Teil des Gehirns funktioniert sogar noch, wenn andere Teile der Gehirns geschädigt sind. So kann es passieren, dass Menschen deren Gedächtnis massiv beeinträchtigt ist dennoch alte Gewohnheiten ausüben. Dies sogar unter Umständen ohne selber zu wissen, wer sie sind. Des Weiteren sind Gewohnheiten mit Gelüsten verknüpft. Das heißt, wenn du z.B. morgens mit dem Rad zur Arbeit fährst, weil du dir erhoffst ein paar Pfund bis zum Sommer abzunehmen und sich ansonsten nichts für dich verändert, würde dies vermutlich nicht ausreichen diese Gewohnheit langfristig zu etablieren. Fährst du jedoch mit dem Rad und wirst durch mehr Energie und bessere Laune belohnt, wird es dir leichter fallen in Zukunft immer mit dem Rad zu fahren – auch bei schlechtem Wetter! 

Gewohnheiten verändern

Um deine Gewohnheit nun zu ändern, erstelle dir eine Liste mit dem, was du dir von deiner alten Gewohnheit erhoffst. Erhoffst du dir durch ein Stück Schokolade beispielsweise Glücksgefühle und Entspannung schau wie du deine Lust auf das resultierende Gefühl lenkst. Wenn du weißt in welcher Situation du Lust auf Schokolade hast beuge vor, in dem du deiner neuen Gewohnheit, die die gleiche Belohnung erbringt, nachgehst. Dies könnte z.B. Tanzen sein. Neben guter Musik entspannt auch der Körper durch die Bewegung und schüttet außerdem Glückshormone aus. 

Glaube und Spiritualität helfen dir dabei deine Gewohnheiten zu ändern. Hierbei geht es nicht direkt um den Glauben, z.B. an Gott, sondern vielmehr darum, dass der Glaube dich unterstützt, die Möglichkeit der Veränderung greifbar zu machen. So fühlst du dich mit deiner Situation nicht alleine, sondern z.B. durch das Universum getragen.

Außerdem können viele kleine Veränderungen großes bewirken. Wenn du dir z.B. vorgenommen hast dich gesünder zu ernähren, kannst du beim Frühstück damit anfangen. Dieser kleine Schritt hat bereits Auswirkungen auf den Rest deines Tages. Du bist motivierter und merkst schnell, dass dir das gesunde Frühstück gut tut, was dich wiederum dazu animiert auch zu anderen Tageszeiten zu gesundem Essen zu greifen. Damit du deinen Fortschritt im Auge behältst und dich so weiter motivierst, empfehle ich dir, dir einen Gewohnheitstracker oder auch „Habittracker“ anzulegen. Dies ist eine Liste, in der du jeden Tag einen Harken machen kannst, wenn du deine neue Gewohnheit erfolgreich umgesetzt hast. Plane hier Belohnungen ein, z.B. kannst du dir nach einem Monat Frühsport eine Massage gönnen.

 

Du hast nun einen kleinen Einblick bekommen, warum es für uns so schwer ist alte Gewohnheiten zu verändern und auch neue zu etablieren. Jedoch wird es dir mit meinem Tipps in Zukunft leichter fallen. Ich wünsche dir viel Erfolg!Ich würde mich freuen, wenn du in die Kommentare schreiben würdest, welche Gewohnheiten du gerne verändern möchtest. 

Love and rock on,

Luisa

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